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Was jetzt für Klimaneutralität im deutschen Gebäudesektor (NetZero) getan werden muss

Aktualisiert: 16. März 2022





1990 machten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor noch 210 Millionen Tonnen CO2 aus. Dank energieeffizienter Neubauten und Sanierungen sanken die Emissionen in dem Sektor bis 2020 auf rund 120 Millionen Tonnen CO2—Kohlendioxid.


Was ist das Ziel?


Bis 2030 sollen sie weiter auf 67 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. Das höhere Minderungsziel ist Teil der Novelle des Klimaschutzgesetzes.


Gegenwärtig und in unmittelbarer Zukunft werden steigende Herausforderungen des Gebäudesektors der Politik begegnen und vermehrt die Frage aufwerfen, was mehr getan werden kann.


Wo stehen wir heute?


Gebäude in Deutschland erzeugten im Jahr 2020 rund 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Das Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes wurde, auch unter Berücksichtigung der vom Umweltbundesamt einberechneten Konfidenzintervalle, mit hoher Wahrscheinlichkeit (67,3%) verfehlt.



In den letzten drei Jahrzehnten konnten pro Dekade im Durchschnitt 30 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Maßgeblicher Erfolgsfaktor waren die Sanierungen der Gebäude der ehemaligen DDR. Diese vergleichsweise einfach zu erreichenden Einsparungen können heutzutage nicht mehr in der Form erzielt werden.


Konkret müssen wir im kommenden Jahrzehnt also 20 Mio. Tonnen CO2 im Gebäudesektor mehr einsparen als in den letzten Jahrzehnten.



Eine Überschlagsrechnung


Emissionen von Gebäuden und Liegenschaften müssen konkret gemessen und bereinigt werden. Dafür müssen vor allem folgende Gebäudetypen binnen der nächsten 10 Jahre mit digitalen Mess- und Kommunikationsinfrastrukturen ausgestattet werden:

  • Über 3,2 Mio. Mehrfamilienhäuser

  • 340.000 Bürogebäude-Liegenschaften

  • 195.000 öffentliche Liegenschaften

Neben diesen in Summe 3,7 Mio. Gebäuden gibt es noch zahlreiche andere, z. B. Industriegebäude.


10 Jahre beinhalten 3.650 Kalendertage. Das bedeutet: Es müssten ab heute 1.000 Gebäude an jedem Tag digital ausgerüstet werden (auch an Sonn- und Feiertagen). Aus heutiger und auf längere Sicht fehlen für diese Ziele die Kapazitäten. Unsere Plattform ermöglicht Eigentümern und Managern eine schnellere und unkompliziertere Ausrüstung ihrer Liegenschaften.


Besonders wichtig ist bei knapper Zeit und begrenzten Ressourcen die richtige Priorisierung von Maßnahmen, so dass die Maßnahmen mit dem potenziell höchsten Effekt zuerst durchgeführt werden. Die ETA+ Plattform kann hier insbesondere Länder und Kommunen sowie Eigentümer von umfangreichen Liegenschaftsportfolios bestens unterstützen, indem alle Gebäude des Portfolios nur mithilfe einer Mindestausstattung Daten liefern, um eine Priorisierung durchzuführen.



Unsere Forderungen an die Politik zur Erreichung des Klimaziels 2030 für den Gebäudesektor (Schwerpunkt Wärmewende):


  • Bis 2024: Verpflichtendes automatisiertes Energieverbrauchs- und Emissionsreporting auf Basis von Messungen für alle Liegenschaften mit mehr als 300 Quadratmetern – außer private Einfamiliennutzung. Das Reporting sollte in jedem Fall verpflichtend sein für Liegenschaften mit Gas- oder Ölversorgung.

  • Schaffung von auf Messungen basierenden dynamischen Förderprogrammen, die vor allem messbar erzielte Einsparungen incentivieren, nicht nur eine Maßnahme. Das Fördern nach "Gießkannenprinzip" sollte so nicht fortgesetzt werden. Stattdessen schaffen dynamische Förderprogramme finanzielle Anreize mehr Energie- und CO2-Emissionen einzusparen.

  • Einführung einer von der Miethöhe abhängigen, dynamisch ansteigenden und nicht auf Mieter umlegbaren Klima-Abgabe für Vermieter.


Zusätzlich sollten Förderprogramme positive Anreize setzen, wenn Liegenschaften mehrere Maßnahmen gleichzeitig umsetzen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Als Beispiele sind hier zu nennen:


  • Beitrag zur Energiewende: Liegenschaften bieten die Flächen für innerstädtische Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien, z. B. Photovoltaik.

  • Beitrag zur Verkehrswende: In Liegenschaften und Infrastrukturen können Ladesäulen für E-Autos betrieben werden. Damit sind Gebäude sinngemäß die Tankstellen der Zukunft.



Mit der ETA+ Plattform können neben Digitalisierung, geringeren Emissionen und Energiekosten weitere Vorteile erreicht werden:


  • Steigerung des Liegenschaftswerts

  • Steigerung der Attraktivität der Liegenschaft für Klimaschutz-sensitive Mieter

  • Rolle als Vorreiter bzw. Erfüller des Klimaschutzpakets

  • Konkrete Messwerte von Verbräuchen und Emissionen

  • Einfaches Identifizieren und Tracken von Energieeffizienzmaßnahmen

  • Ausschöpfung von Fördermöglichkeiten zur Wertsteigerung der Liegenschaft


Wollen auch Sie NetZero für Ihre Liegenschaften erreichen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Wenden Sie sich gern telefonisch oder über das Kontaktformular unserer Website an uns!


 


Quellen:




Bericht zur Vorjahresschätzung der deutschen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2020: https://expertenrat-klima.de/content/uploads/2021/04/210415_Bericht_Expertenrat_Klimafragen_2021.pdf


Umweltbundesamt: Treibhausgasminderungsziele Deutschlands: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands




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